TW: Tod, Trauer, Verlust 

✨ Trauerfeier ✨

„Weil man das ja eigentlich nicht sagt“ oder „macht“ sind mal wieder so gesellschaftliche Vorgaben, die irgendwie entstanden sind und seit Jahrzehnten gelebt werden. Und mir war ab Tag 1 klar: SO machen/sagen wir das nicht.  

Es muss (find ich) den Angehörigen gut tun und nicht irgendwelche Konventionen erfüllen. Einer der Gründe, wieso ich die Planung der Feier in die Hand genommen hab! 

Der andere Grund war schlichtweg, dass ich eine Aufgabe brauchte, um beschäftigt und gebraucht zu sein. Es war keine ablenkende, weil ich mich ja durchweg mit Marie beschäftigt habe, aber es tat gut! So gut! 

Wir haben also erstmal ein Herz als Urne ausgesucht, nachdem wir uns gegen diese ganzen nach Mülleimer aussehenden entschieden hatten. Ein Herz aus Holz, was ich noch bemalen durfte – gehts noch passender? 

Und dann weitere Dinge habe ich beplottet bzw. selbst gestaltet: 

📌 Erinnerungsbuch (statt Gästebuch) 

📌 Herzlicht mit Name 

📌 Grabvase mit Sternen

📌 Holzkreuz mit oranger Schrift & Sternen

📌 persönlicher Grabstecker

Statt 60min Predigt, wurde erstmal ein 20minütiges Video von Marie gezeigt, was ich mit ihren Fotos & Videos sowie ihrer Lieblingsmusik gestaltet hab. Da haben Sarah Connor, Johannes Oerding & viele mehr richtig Stimmung gemacht. 🎶

Viele, so auch ich, haben persönliche Worte an Marie mit allen geteilt. Ich hab’s geschafft, ihr noch einmal ganz ausführlich zu sagen, wie wichtig sie mir ist & das war super wichtig für mich! ♥️

Die 2 Lieder waren schon christlich, aber Marie bekannt: „Weißt du wie viel Sternlein stehen“ & „Möge die Straße“. Es war so passend! ⭐️

Im Vorfeld hatte ich Worte zu Marie per Link eingeben lassen und eine Wortwolke erstellt, die wir ebenfalls gezeigt haben. ☁️ Wir hatten übrigens auch ne PowerPoint, wo Liedtexte und die Wolke angezeigt wurden.  

Es gab Kerzen, deren Licht den Raum erfüllt haben, wie es sonst Marie getan hat. Jede:r hatte eine, sodass es per Flamme weitergeben wurde. 🕯️

Wir haben auch keine Blüten ins Grab geworfen, sondern kleine Holzsterne, die bei Bedarf sogar mit Wünschen beschriftet werden konnten. ⭐️

„Ich traue mich gar nicht es zu sagen, weil man das ja eigentlich nicht sagt, aber: ES WAR SO SCHÖN.“ 

Diese Äußerung habe ich in den letzten Wochen so oft gehört und finde die Bezeichnung „schön“ auch völlig legitim.

Es fühlte sich an, als wäre sie da. Und ich bin sicher, sie fand es auch schön! 

Übrigens waren auch ihr Rollstuhl mit ihrer Lieblingspuppe in der Kapelle, weil das einfach zu ihr gehört! 🥰 

Wir hatten alle das an, was wir wollten, sodass ich bspw einen knallgelben Pulli anhatte! ☺️

Mir hat das alle Vorbereitung sehr geholfen und ich war mehr glücklich als traurig an diesem Tag. Glücklich darüber, dass wir geschafft haben, es so zu gestalten, wie es ihr gefallen hätte. ♥️

Ich thematisiere diesen Bereich hier, weil es mir wichtig ist, dass das Thema Trauer und Trauerarbeit enttabuisiert wird. Alles Genannte sind rein subjektive Wahrnehmungen. ✨

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